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In Überzahl Tore gefaßt

■ Nach der seltsamen 2:4-Niederlage gegen Finnland fürchtet Trainer Xaver Unsinn heute die kraftstrotzenden Norweger

Berlin (taz) - Armer Xaver Unsinn. Hat ein Gesicht gemacht, wie - ja wie? Trübsal, Kummer, Bitternis, Tränen, von allem ein wenig lag im Schatten des Pepita-Hütchens. Er ist ja zu verstehn: 2:0 führten seine Eismänner gegen Finnland nach zwei Dritteln, Schmidt (17.08) und Bernd Truntschka (21.15) hatten zu diesem seltenen Gefühl beigetragen, und dann „das schier Unwahrscheinliche geschah“ ('dpa‘).

Wobei weniger das Endergebnis von 2:4 staunen macht, viel eher die Weise, wie es zustande kam. Dreimal hatten die Bundesdeutschen die Chance, durch eine Hinausstellung zu profitieren, und jedesmal fingen sie sich ein Tor: Ruuttu (49:05), Summanen (50:27) und schließlich Järvinen (56:57) packten bei schnellen Kontern entschlossen zu und hauten den Puck an de Raaf vorbei ins Netz.

Und heute (16.30) geht's gegen Norwegen, furchterregende Burschen nicht etwa ihrer Fähigkeit im Hockey wegen, sondern weil 18 von ihnen 1,80 Meter und mehr messen. Freut sich ihr kanadischer Trainer Goerge Kingston, einst Cowboy in Saskatchewan: „Sie strotzen vor Kraft und halten zusammen wie Pech und Schwefel.“ Fürchtet sich Unsinn: „Eine verdammt harte Nuß, athletisch und mental stärker als die Polen.“ Freut sich Kingston: „Sie müssen auch Respekt haben.“ Die USA ließen sich am Montag nicht schrecken: Beim 9:4 über die Skandinavier kamen sie ungefährdet zum zweiten Turniersieg.

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