: In Frage stehende Regeln
betr.: „Korrektorat für Deutschland“, taz vom 28. 7. 00
Kolja Mensings Einlassungen zur Rechtschreibreform sind voller Widersprüche und Irrtümer. Wenn man, wie Thomas Steinfeld von der FAZ, die Einheit der Orthographie für eine der zentralen Errungenschaften der Schriftkultur hält, so folgt daraus offensichtlich noch lange nicht, daß er „den Duden also offensichtlich für wichtiger als die Odyssee, die Bibel und die eigene Zeitung zusammen“ hält.
Selbstverständlich sind auch die in Frage stehenden Regeln nicht „von der Rechtschreibkommission der Kultusministerkonferenz und der Dudenredaktion erarbeitet“ worden, sondern von Ersterer allein. Warum aber glaubt Mensing, die deutschen ZeitungsleserInnen“ hätten „ein hartes Jahr hinter sich“, wenn die neue Rechtschreibregelung so großartig ist, daß die taz „auf jeden Fall“ – also offenbar unabhängig davon, was ihre LeserInnen davon halten – an ihr festhalten wird?
Im Falle eines Abdrucks bitte ich die gewählte Orthographie zu respektieren. REINHARD MARKNER, Berlin
[...] Gleichberechtigung für beide Schreibweisen! Dann wären alle zufrieden und bloß die autoritären OrdnungsfanatikerInnen frustriert (schad‘ denen gar nichts!). [...]
ANNE FRÖHLICH, Tübingen
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