: Immer wieder, die Erlösung
Was uns schon die Alten sungen, sollte doch ein Rezept fürs ewig junge Leben sein: Hail, hail, Rock ’n’ Roll, deliver me from the days of old. Obwohl man mit dem Blues sogar wieder altern könnte. Die White Stripes sorgen für die Bewegung dazwischen
Rock ’n’ Roll ist natürlich die langweiligste Sache auf der Welt und das Geschäft drumherum ein ödes, dass man sich immer wieder überlegt, ob man nicht endlich aus dieser Kirche austreten solle. Macht man natürlich nicht. Aus Bequemlichkeit. Weil man sich daran gewöhnt hat. Weil man verbohrt einfach glauben will, dass da immer wieder ein Erlöser vorbeischaut, der einen dereinst einmal mehr in die Knie zwingen wird und ein „Bereue!“ fordern. Von den Zweiflern und Schwachen im Glauben. Denn siehe, auch euch wird immer ein Kindlein geboren, und nach schönem Brauch muss es zuerst in einer schäbigen Krippe liegen, weil Prunk und dekadentes Papsttum (Dreifachalben, Sinfonieorchester) erst später kommen. Deswegen wird ja in allen einschlägigen und selbst den gar nicht auf diese Heilslehren spezialisierten Gazetten darauf verwiesen, dass das neue Album „Elephant“ der White Stripes sagenhaft lächerliche 5.000 britische Pfund in der Produktion gekostet habe. Also nichts und einen kleinen Lendenschurz. Catholicsm made easier. Heute Abend sind die Erlöser aus Detroit bei der Arbeit zu hören.