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Immer mehr irakische Flugzeuge landen im Iran

London (afp/dpa) — Die Zahl der irakischen Kampf- und Transportflugzeuge, die in den letzten Tagen im Iran gelandet sind, hat sich nach Angaben des britischen Senders BBC auf 69 erhöht. Unklar sei jedoch nach wie vor, ob die iranischen Piloten desertiert oder vor Angriffen der alliierten Luftwaffe geflohen seien, sagte ein Londoner Regierungsvertreter gestern. Sicher sei nur, daß diese Maschinen aus dem Gefecht gezogen seien und die alliierte Luftwaffe somit kurz davor stünde, die vollständige Luftherrschaft zu gewinnen.

Der iranische Botschafter in der Bundesrepublik, Said Hossein Mussawian, bestätigte unterdessen erneut, daß die im Iran gelandeten irakischen Militärmaschinen das Land bis Kriegsende nicht mehr verlassen dürfen. Dies gelte allerdings auch für Flugzeuge der Alliierten, fügte der Botschafter gegenüber dem Saarländischen Rundfunk hinzu. Er unterstrich, der Iran achte strikt auf seine Neutralität im Golfkrieg. Nach seiner Darstellung sind sieben irakische Maschinen notgelandet. Bislang habe noch keiner der Piloten den Iran wieder verlassen wollen. Nach Einschätzung Mussawians sind bei den rund 20.000 Lufteinsätzen der multinationalen Streitkräfte mindestens 1.000 Zivilisten getötet worden. Die meisten dieser Einsätze hätten sich gegen zivile Ziele gerichtet.

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