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Immer drauf auf die Regenwürmer quetschen

■ ForscherInnen ermitteln die Gefahr schwerer Traktoren für Ackerböden

Göttingen Wie schwer dürfen Traktoren oder Mähdrescher höchstens sein, um das Leben in landwirtschaftlich genutzten Böden nicht zu gefährden? Das wollen WissenschaftlerInnen aus Göttingen, Jena, Braunschweig und Kiel seit Mittwoch auf dem Versuchsgut Reinshof bei Göttingen durch einen Langzeitversuch klären, mit dem letztlich das zulässige Gewicht von Landmaschinen ermittelt werden soll.

Erste Ergebnisse des auf zehn Jahre geplanten Projekts werden in diesem Herbst erwartet. Radlader mit bis zu 20 Tonnen Gewicht simulieren bei dem Versuch landwirtschaftliche Fahrzeuge. Der Boden, in dem hauptsächlich Regenwürmer und Springschwänze leben, werde bis in eine Tiefe von 60 Zentimetern „verdichtet“, sagt der Pflanzenbauexperte Prof. Wilfried Ehlers von der Universität Göttingen.

Computergestützte Sonden messen die Druckverhältnisse. Außerdem werden Bodenproben mit einem neuen Röntgenverfahren untersucht. Nach der Ernte der in diesem Jahr angebauten Sommergerste wird geprüft, ob sich die Würmer in dem verdichteten Boden durchsetzen und ihn wieder auflockern konnten.

Zwei weitere Versuchsflächen im Solling und im Thüringer Becken sollen die Aussagekraft der Messungen erhöhen. Ausgangspunkt des Versuches sei, daß in den vergangenen Jahren das Gewicht der Erntemaschinen immer weiter angestiegen sei, so Prof. Ehlers. Zwar werde versucht, dies durch breitere Reifen auszugleichen; es nehme aber insbesondere die Verdichtung des Bodens in Tiefen zu, in die ein normaler Pflug mit rund 30 Zentimeter Länge nicht hineinragt.

Als Forschungsergebnis soll der Industrie eine wissenschaftlich gesicherte Empfehlung gegeben werden, wie schwer Landmaschinen sein dürfen, ohne das Leben im Boden zu gefährden. Außerdem werden verschiedene Bearbeitungstechniken von der oberflächlichen Mulchwirtschaft bis zum Tiefpflügen auf ihre Bodenverträglichkeit getestet. dpa

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