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Im Visier der ÖKO-TESTer

Fieberhaft

Die Elektronik-Firma Braun bietet ein Thermometer an, das in nur einer Sekunde Fieber mißt – im Ohr. Der Thermo Scan Instant erfaßt die vom Trommelfell und dem umliegenden Gewebe abgegebene Wärme mittels eines Infrarot-Fühlers.

Die Messung im Ohr ist besonders genau, weil es indirekt in Verbindung mit dem Hypothalamus steht. Dieser Teil des Zwischenhirns regelt wie ein Thermostat die Körpertemperatur. Wird Fieber in Achselhöhle, Mund oder Po gemessen, müssen geringe Abweichungen eingerechnet werden. Und: Die Infrarot-Messung dauert tatsächlich nur eine Sekunde.

ÖKO-TEST hat zudem Materialien und Verpackung des batteriebetriebenen Thermometers im Labor prüfen lassen. Es war nichts zu beanstanden – auch nicht das Material der Einmal-Schutzkappen, die man aus hygienischen Gründen über die Meßspitze stülpt. Fraglich ist allerdings, ob das bei jedem Messen notwendig ist – wie Braun empfiehlt.

Der Braun Thermo Scan Instant ist zu empfehlen. Er wird in Apotheken und im Fachhandel für rund 100 Mark angeboten. Die Schutzkappen können nachgekauft werden.

Fleckenlos

Die Flaschen haben die gleiche Farbe, die gleiche Form und den gleichen Preis: In der einen befindet sich Acè Milde Bleiche von Procter & Gamble. Die andere stammt von Henkel und enthält Sil – Fleckenlöser für Buntes und Feines. Die flüssigen „Spezialwaschmittel“sollen auch aus buntem und feinem Gewebe Flecken „besonders schonend“(Sil) bzw. „farbsicher“(Acè) lösen.

Ein Labortest zeigt: In beiden Flaschen stecken auch die gleichen waschaktiven Substanzen und bleichendes Wasserstoffperoxid. Angeblich ist die Menge so bemessen, daß Flecken zwar beseitigt, die Farbe selbst aber nicht angegriffen wird. ÖKO-TEST-Berater Dr. Dieter Wundram bezweifelt das: „Immerhin ist die Konzentration des Wasserstoffperoxids so hoch wie in den Bleichmitteln für Haare.“

Genau genommen sind Acè und Sil Bleichmittel, wie es sie als Pulver bereits seit langem gibt. In Baukastensystemen werden sie zusätzlich zum Basiswaschmittel bei stark verschmutzter und bei weißer Wäsche angewendet.

Da weder Inhaltsstoffe noch Verpackung zu beanstanden sind, kann man Acè und Sil empfehlen. Die Ein-Liter-Flasche kostet 5,49 Mark.

Fadenscheinig

Die Laceran Spezial-Lotio gehört zu einer speziellen Pflegeserie für trockene und extrem trockene Haut. Sie ist nach Aussage von Hersteller Beiersdorf „besonders hautverträglich“– gerade bei „Juckreiz, Rötungen oder Rissen durch negative Umwelteinflüsse“.

Doch die Analyse, die ÖKO-TEST durchführen ließ, brachte wenig Hautfreundliches zutage: Die Laceran Spezial-Lotio enthält Emulgatoren auf der Basis von Polyethylenglykolen, die die Haut durchlässiger machen und dadurch sogar Schadstoffe einschleusen können. Zudem wurden mehr als zehn Prozent Erdölprodukte gefunden. Die künstlichen Fette haben keinen pflegenden Effekt für die Haut und reichern sich zudem im Körper an. Welche gesundheitlichen Auswirkungen das hat, ist noch unklar.

Die Laceran Spezial-Lotio – nicht zu verwechseln mit der Laceran-Lotion mit Harnstoff (Urea), die nicht getestet wurde – steckt auch noch in einem Umkarton. Daher kann das Magazin sie nach den Kriterien des Tests Körperlotionen im ÖKO-TEST-Heft 9/96 nicht empfehlen. Die 250-Milliliter-Flasche wird ausschließlich in Apotheken für 21,60 Mark verkauft.

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