■ ReiseNotizen: Im Flugzwang
Die deutschen Reiseveranstalter reagieren auf den Flugzeugabsturz der Birgen Air vor der Dominikanischen Republik. Sie verabreichen ihren verunsicherten Kunden Beruhigungspillen. Die TUI hat eine Garantie für Urlaubsflüge herausgegeben: Sie würde ihre Kunden nur mit 19 ausgewählten Fluggesellschaften befördern. Diese seien unter anderem nach Zuverlässigkeit, Qualität, Alter der Flugzeuge und Pünktlichkeit ausgesucht worden. Auch bei einem kurzfristigen Wechsel der Gesellschaft lasse die TUI als Ersatz nur einen Anbieter aus dieser Gruppe zu.
Auch die Karstadt-Tochter NUR will künftig nur noch mit 21 Charterunternehmen zusammenarbeiten. Bei Ausfall einer Maschine werde NUR die erforderlichen Ersatzfluggesellschaften nur aus diesem Kreis wählen. Im Moment reagierten die Kunden äußerst sensibel auf die Billigfluglinien und Billigveranstalter, sagte der Vorsitzende der NUR- Geschäftsführung, Wolfgang Beeser. Doch „das Interesse an Billigreisen wird sicher schon bald wieder zunehmen“, sagt er voraus.
Unterdessen zog die deutsche Fluggesellschaft Condor, eine Lufthansa-Tochter, Konsequenzen aus der Flugzeugkatastrophe. Nach einem technischen Defekt einer Condor-Maschine auf dem Flughafen von Puerto Plata (Dominikanische Republik) buchte sie ihre Passagiere nicht auf andere Gesellschaften um, sondern schickte eine eigene Ersatzmaschine. Die Feriengäste mußten einen Tag länger auf ihren Rückflug warten. dpa/AP/taz
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