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Im Fernsehkonsum wiedervereint

■ Unterhaltung aus dem Westen — Informationen aus dem Osten

Hamburg/Bonn (dpa/ap) — Die ostdeutsche Bevölkerung steht den Westdeutschen in Sachen Fernsehkonsum nicht nach. ARD und ZDF erreichen jeden Tag mehr als die Hälfte, der Deutsche Fernsehfunk (DFF) fast zwei Drittel der BürgerInnen in den fünf neuen Bundesländern. Aus einer in Bonn veröffentlichten Infas-Umfrage geht außerdem hervor, daß der DFF, der von 1972 bis zum Umbruch Fernsehen der DDR hieß, vor allem als Orientierungshilfe für die Bewältigung der Probleme geschätzt wird.

Das Institut für angewandte Sozialwissenschaften Bad Godesberg (Infas), befragte im Bereich der ehemaligen DDR im November 1.399 Menschen, nachdem es bereits Ende April/Anfang Mai 1990 insgesamt 2.070 Personen interviewt hatte. Ein knappes Drittel der Ostdeutschen (30 Prozent) gab dabei an, heute häufiger DFF einzuschalten als vor der Wende, 16 Prozent schauen diesen Sender nicht mehr so häufig, bei 51 Prozent ist das Interesse gleich geblieben. Drei Prozent der Befragten gab keine Auskunft.

Mit der politischen Wende haben sich auch die Zuschauergewohnheiten östlich der Elbe verändert, hieß es. Während früher die DFF-Sendungen vorwiegend für Entspannung und Unterhaltung genutzt und für aktuelle Informationen die Antennen nach Westen gerichtet wurden, haben sich heute ARD und ZDF mit ihren Unterhaltungsangeboten auch im Osten Resonnanz verschafft. Der DFF, so Infas, konnte im Informationsbereich deutlich aufholen: Auf die Frage, in welchem Fernsehsender sie am liebsten Nachrichten sehen, antworteten 28 Prozent der Befragten ARD, 26 Prozent DFF und 21 Prozent ZDF.

Fast drei von vier OstbürgerInnen erkennen dem Fernsehen beim Übergang zu einer demokratischen Gesellschaft eine moderierende Aufgabe zu. Orientierungshilfe für die Bewältigung ihrer Probleme erwarteten die BürgerInnen in den neuen Bundesländern nicht zuletzt von ihrem heimatlichen Fernsehangebot: Der DFF und die Regionalprogramme seien für drei von zehn, ARD und ZDF für vier von zehn der neuen BundesbürgerInnen die dafür geeigneten Fernsehsender.

Die Nutzung aktueller Berichterstattung werde auch stark von dem Bedürfnis bestimmt, laufend etwas über die engere Heimat zu erfahren. Bei Unterhaltungssendungen hat dagegen deutlich das ZDF Vorteile (27 Prozent), dann folgt die ARD (20 Prozent) und erst auf Platz drei der Deutsche Fernsehfunk mit 14 Prozent. Der DFF wurde aber von 23 Prozent der Ostdeutschen als der Sender genannt, auf den man nicht verzichten möchte, vor ARD und ZDF mit jeweils 22 Prozent.

Günter Gaus im Rundfunkbeirat

Potsdam (lbn) — Der Publizist und ehemalige Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ost- Berlin, Günter Gaus, wird das Land Brandenburg im Rundfunkbeirat der ostdeutschen Bundesländer vertreten. Neben Gaus wählte der brandenburgische Landtag am Donnerstag in Potsdam den Chefredakteur der Zeitung 'Potsdamer Kirche‘, Lutz Borgmann, und den stellvertretenden CDU-Landesvorsitzenden, Alfred Limberg aus Cottbus, zu weiteren Mitgliedern des Aufsichtsgremiums. Brandenburg stellt im Rundfunkbeirat der ostdeutschen Bundesländer drei Mitglieder.

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