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Im Dienst der Marktwirtschaft

■ Auch das Bankensystem hat sich in der DDR radikal verändert Westbanken sitzen auf dem Sprung

Berlin (adn) - Die Bankenlandschaft in der DDR zeigt mehr und mehr marktwirtschaftliches Profil. Mit dem am 1. April dieses Jahres eingeleiteten Umbau des Bankwesens auf ein zweistufiges System mit einer Zentralbank und selbständigen Geschäftsbanken unterschiedlicher Eigentumsform wurde eine wesentliche Voraussetzung für die Währungsunion geschaffen. Erster Reformschritt war die Ausgliederung des Geschäftsbankenbereiches aus der Staatsbank, die sich seitdem als eine von der Regierung unabhängige Zentrale des DDR-Finanzwesens auf die Steuerung des Geldumlaufs und der Geldmenge konzentriert.

Ihre Aufgaben werden neubestimmt, sobald mit der Einführung der D-Mark die Bundesbank die Funktion des obersten Währungshüters auch in der DDR übernimmt. Zu den neuformierten Geschäftsbanken gehören die aus der Staatsbank hervorgegangene Deutsche Kreditbank, die Außenhandelsbank, die Volksbanken und die Genossenschaftsbank Berlin, der Rechtsnachfolger der Bank für Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft.

Die Sparkassen sind unverändert als kommunale Geldinstitute tätig. Sie sollen zukünftig neben dem Spargeschäft für die Bevölkerung in zunehmenden Maße auch Finanzoperationen für Unternehmen aller Eigentumsformen abwickeln.

Es gilt als sicher, daß mit Beginn der Währungsunion am 1. Juli eine Vielzahl privater Kreditinstitute aus der BRD und aus anderen Ländern auf dem DDR-Markt ihre Aktivitäten in vollem Umfang aufnehmen.

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