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Ilka, gib Uwe frei

■ HSV verliert in Kaiserslautern mit 1:4

Der HSV hatte deutlich verloren, die üblichen „Möhlmann raus“-Rufe hallten über den Lauterer Betzenberg – und dennoch: Irgendetwas schien anders zu sein. Nicht nur, daß die Spieler erstmals ohne Trikotwerbung aufliefen, auch die Darbietungen der Kicker waren am Freitag abend wesentlich besser als das nackte Ergebnis suggeriert. Und das, obwohl nach dem frühen Gegentreffer durch Kuka eigentlich mit dem Schlimmsten zu rechnen war.

Doch im Gegensatz zu den vorigen Rückrundenspielen, in denen sich der HSV schnell in das vermeintlich unausweichliche Schicksal gefügt hatte, wurde nun nach vorne gespielt. Das Bemühen, den Ausgleich zu erzielen, war unverkennbar und schließlich auch von Erfolg gekrönt: André Breitenreiter verwertete eine Flanke von Frank Otzewitz zum 1:1-Ausgleich.

In der zweiten Halbzeit passierte dann das, was eigentlich schon von Anpfiff an erwartet worden war. Kaiserslautern berannte das Tor von Richard Golz, der zwar noch einen von Brehme geschossenen Elfmeter parieren konnte, bei den Toren von Kadlec, Kuntz und Haber jedoch machtlos war. Eine verdiente Niederlage – wenn auch etwas zu hoch ausgefallen. Folgerichtig lieferte Andreas Reinke („Der HSV ist gar nicht so schlecht gewesen“) dann das größte Kompliment, das die Spieler in den letzten Wochen zu Gehör bekamen.

Während die Abteilung „Spielbetrieb“ – inzwischen punktgleich mit Aufsteiger 1860 München – also bescheidene Ansätze der Lernfähigkeit beweist, scheint die negative Berichterstattung Präsidium und Umfeld regelrecht zu beflügeln. Präsident Wulff weilt derzeit auf Mallorca, um – wie letzte Woche versprochen – „weiterhin mit aller Kraft dem HSV zur Verfügung zu stehen“. Für das künftige Schicksal des HSV scheint indes einzig und allein das Votum von Ilka Seeler von Bedeutung zu sein. Diese hatte ihr Gatte, „Uns Uwe“, in letzter Zeit als Grund dafür angeführt, warum er mit der Übernahme des Präsidentenamtes noch zögere.

ruf

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