: Iliescu gegen Mehrparteiensystem
Bukarest (dpa/taz) - Der Präsident der rumänischen Revolutionsregierung, Ion Iliescu, hat sich gegen die Einführung eines Mehrparteiensystems gewandt. Gegenüber der sowjetischen Nachrichtenagentur 'tass‘ meinte Iliescu, dies sei „ein überholtes Modell von Demokratie“.
Sein Land wolle sich nach keinem Modell richten, auch nicht nach dem „der bürgerlichen Demokratie in Rumänien in den 30er Jahren“. Vorbilder einer Umgestaltung in Rumänien könnten aber auch nicht die Entwicklungen in den anderen ehemaligen sozialistischen Ländern sein: „Die Erfahrung unserer Nachbarn, von Ländern, in denen ebenfalls die Erneuerung begonnen hat, aber unter völlig verschiedenen Bedingungen, sagt uns auch nicht zu.“
Unterdessen haben Liberale und Bauernpartei für Sonntag zu einer Demonstration gegen die von der Staatsführung auf den 20.Mai anberaumten Wahlen aufgerufen. Beide Parteien wollen eine Verschiebung der Wahlen auf den Sommer erreichen, um der Opposition Chancengleichheit zu garantieren. Dimitru Mazilu, stellvertretender Präsident des „Rates zur Natinalen Rettung“, hätte noch vor kurzem versprochen, die Wahlen fänden nicht vor Juni statt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen