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Ich pfeife auf die Harmonie

■ betr.: "Die Frau als Citoyenne" von Birgit Laubach, taz vom 15.10.90

betr.: „Die Frau als Citoyenne“ von Birgit Laubach,

taz vom 15.10.90

Ich begrüße die Idee von Birgit Laubach, getrennt von Männern zu beraten und Beschlüsse zu fassen, weil dann beide Bevölkerungshälften jeweils die Hälfte der Verantwortung für Staat und BürgerInnen trügen.

Die jetzt beinahe zwangsläufigen Kritiken werden im Namen einer dann gefährdeten Harmonie zwischen den Geschlechtern geäußert werden. Harmonie ist nur möglich, wenn zumindest ein Teil auf jegliche Eigenmacht verzichtet und sich unterordnet, was bislang den Frauen überlassen wurde. Ich pfeife auf die Harmonie zugunsten einer leidenschaftlichen Diskussion zwischen gleichwertigen PartnerInnen.

Daß natürlich die Männer zusätzlich ins Feld führen, die Kontroverse würde zu keinem mehrheitlichen Ergebnis führen, zeigt, wer bislang die Entscheidungen fällte. Ich befürchte, ein solches Zweikammersystem wird an der Angst vor der gleichwertigen Machtverteilung zwischen den Geschlächtern scheitern. Gaby Wottke, Nottuln

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