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„Ich bin Ausbilder“

Er ist einer der wichtigsten Köpfe in der Nachrichtenredaktion: Klaus Hillenbrand. Geziert, besser: dominiert wird sein Gesicht von einem üppigen Schnauzer, den er sich bei der morgendlichen Zeitungskonferenz gelegentlich so lange kratzt, bis eine Idee rund ist.

Der Chef vom Dienst muß überlegen, wann genau er bei der taz angefangen hat. „Es war 1982 oder 1983 als Praktikant.“ Typisch für eine Karriere im Alternativmilieu. Es folgten ein halbes Jahr als Asienredakteur und eine Kündigung, um das Politikstudium zu beenden. 1986 wurde er Redakteur bei den Aktuellen, Inlandspolitikleiter „irgendwann Anfang der Neunziger“.

Hillenbrand ist cool. Keiner, der sich in Endlosdiskussionen verlieren mag. Er nennt die Dinge beim Namen und konzentriert sich auf das Wesentliche. Sein Verhältnis zur taz „wechselt täglich“, gesteht er. Mehr als irgendeine Krise berühren ihn die vielen Weggänge von Kollegen. „Es ist bedauerlich, daß so viele gehen“, sagt der 41jährige. „Ich habe das Gefühl, der ständige Ausbilder zu sein.“

Auch Hillenbrand hatte Angebote. „Aber so einen Job wie hier bekäme ich nirgends“, ist er sicher. Das Kokettieren mit dem Gehenwollen, gern geübte Disziplin frustrierter Kollegen, findet er „sehr seltsam“. Der Wahrheit halber sei gesagt, daß auch „Hilli Billi“ oder „Klausi“ gelegentlich kokettiert. Damit, nach Zypern zu gehen. Und diese Liebe kam so: Nachdem er sich auf dem Weg gen Israel mit dem Motorrad dorthin verirrt hatte, schrieb er seine Diplomarbeit über dieses Land, das er als besten Kontrast zum Moloch Berlin empfindet – Sonne, Strand...

Und jetzt ist er sogar richtig fremdgegangen. Er schreibt an einem Reiseführer über Bayern, „weil ich da so oft mit meinen Eltern im Urlaub war“. Zur Erholung von der taz muß er dort nicht hin, Berlin entspannt auch: „Drei Stunden im Paddelboot, und die taz ist vergessen.“

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