: INHALT
Die Bücher und Autoren dieser Beilage: Marcus Jensen und Gerhard Henschel haben ihre Kindheit kunstvoll literarisch verortet: „Oberland“ (S. I) und „Kindheitsroman“ (S. III). Sybille Berg, Gregor Hens und Angelika Klüssendorf entwerfen mit „Ende gut“ (S. IV), „Matta verlässt seine Kinder“ (S. VIII) und „Aus allen Himmeln“ (S. IX) unterschiedliche Untergangsszenarien. Wanderer zwischen den Welten und Kulturen sind: Feridun Zaimoglu mit „Zwölf Gramm Glück“ (S. IV), Françoise Cactus mit ihren „Neurosen am Valentinstag“ (S. VIII), Kamila Shamsie mit „Kartographie“ (S. V), Franco Supino mit „Ciao amore, ciao“ (S. VIII) und Monica Ali mit „Brick Lane“ (S. X). Nicht zuletzt sind einige neue Popstars und Großschriftsteller unter den Literaturproduzenten: A. L. Kennedy mit „Also bin ich froh“ (S. IV), Haruki Murakami mit „Kafka am Strand“ (S. XI), John Updike mit „Wie war es wirklich“ (S. X), Nicholas Christopher mit „Franklin Flyer“ (S. II), dazu der frisch gebackene Booker-Preisträger DBC Pierre mit seinem „Jesus von Texas“ (S. VII). Außer Konkurrenz: Rainer Braunes „Krokodilfärberei“ (S. VI), Hans Graf von der Goltz’ „Anderland“ (S. IX) und Jörg Böckems Report von seiner Zeit als Junkie und Journalist (S. XI).
Unter den politischen Büchern ragt Richard J. Evans’ Versuch einer epochalen Gesamtdarstellung der NS-Zeit in Band 1 von „Das Dritte Reich“ (S. XVI) heraus. Bemerkenswert ist Christoph Schminck-Gustavus’ Rekonstruktion der Massenerschießung in „Kephallonia“ (S. XV), eines wenig beachteten Verbrechens der Wehrmacht. „Das Böse denken“ (S. XII), das versucht Susan Neiman in ihrem neuen Buch, während Isaiah Berlin in „Die Wurzeln der Romantik“ (S. XII) die Verwandtschaft von Faschismus und Romantik reflektiert. Die „Geburt al-Qaidas aus dem Geist der Moderne“ und die Verbindung von „Terror und Liberalismus“ (S. XIII) untersuchen John Gray und Paul Berman. Annett Gröschner beleuchtet in „Ein Koffer aus Eselshaut“ (S. XIV) den Vater-Sohn-Konflikt zwischen Peter und Franz Jung. Und Martina Rellin schmiert in „Klar bin ich eine Ost-Frau!“ (S. XIV) ebendieser zu viel Honig ums Maul.