piwik no script img

Archiv-Artikel

IN BERLIN WIRD’S WIEDER KUSCHELIG: DIE BEVÖLKERUNG WÄCHST

Die Einwohnerzahl Berlins steigt weiter. Ende September 2008 waren in der Stadt rund 3.429.900 Menschen offiziell mit Erstwohnsitz gemeldet, teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Dienstag mit. Das waren rund 13.600 Personen mehr als am Jahresanfang. Damit hält der seit 2005 zu beobachtende Bevölkerungszuwachs an. Berlin hat nun mehr Einwohner als 1997.Der Bevölkerungsanstieg ist den Statistikern zufolge vor allem auf Zuzüge zurückzuführen. Rund 98.700 Personen wählten in den ersten drei Quartalen Berlin als neuen Wohnsitz, 5.000 mehr als im selben Zeitraum 2007. Demgegenüber zogen 85.000 Berliner weg, 2.600 weniger als im ersten Halbjahr 2007. Somit betrug der sogenannte Wanderungsgewinn 13.700 Personen.Der Sterbeüberschuss betrug in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres 88 Personen. In den ersten drei Quartalen wurden in Berlin 22.942 Kinder geboren. Das waren 778 Kinder mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Andererseits verstarben von Januar bis September 23.030 Berliner, 866 mehr als ein Jahr zuvor.Von einer steigenden Bevölkerungszahl kann man in Brandenburg nicht sprechen. Im Gegenteil: Die Abwanderung aus Brandenburg ist noch nicht gestoppt. Die Zahl der Einwohner lag Ende September 2008 bei rund 2,527 Millionen. Das waren 8.700 Menschen weniger als ein Jahr zuvor. Seit 2001 sei die Entwicklung der Bevölkerung rückläufig, so das Statistikamt. In den ersten neun Monaten 2008 starben mehr Menschen, als geboren wurden, hieß es. Von Januar bis September erblickten 13.790 Kinder das Licht der Welt und damit 184 mehr als im Jahr davor. Im gleichen Zeitraum starben 19.459 Menschen. Die Bevölkerungsentwicklung ist in Brandenburg nach Angaben des Verbandes Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen sehr unterschiedlich. „Während der engere Verflechtungsraum um Berlin teilweise deutliche Zuwächse aufweist, kam es in den Berlin-fernen Regionen oft zu drastischen Abnahmen“, sagte Vorstandsmitglied Ludwig Burkardt in einer Mitteilung. Von Ende 1997 bis September 2008 sei in 290 von 420 märkischen Städten und Gemeinden die Einwohnerzahl gesunken, hieß es. Der Bevölkerungsschwund sei in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) am größten gewesen. Dort verließen in dem Zeitraum mehr als 10.000 Einwohner – fast 30 Prozent – die Stadt. „Dass eine Stadt in nur zehn Jahren rund ein Drittel ihrer Bevölkerung verliert, hatten wir in Deutschland zuletzt im Dreißigjährigen Krieg“, sagte Ludwig Burkardt. DDP, DPA FOTO: JÖRG BRÜGGEMANN/OSTKREUZ