: ILO-Studie über Rüstungsabeitsplätze
Genf (afp) - Wenn die Welt sich eines Tages darauf einigen sollte, alle Waffen abzuschaffen, müßten für 53 Millionen Menschen neue Arbeitsplätze gefunden werden. Nach einem jetzt veröffentlichten Bericht des Büros der Internationalen Arbeitsorganisation ILO in Genf wären bei einer Verringerung der Rüstungsausgaben weltweit um ein Drittel bereits vier Millionen Arbeitsplätze bedroht. Viele Regierungen der Mitgliedsländer der ILO reagierten sehr zurückhaltend, wenn nicht gar ablehnend auf die Fragebögen, die das Büro in Genf für den Bericht verschickt hat. Die sozialistischen Länder haben überhaupt nicht geantwortet, und zahlreiche Staaten der dritten Welt haben wissen lassen, daß der Fragebogen sie nicht betreffe oder die gefragten Daten „unbekannt“ seien. Einzig einige westliche Länder haben Informationen gewährt. Aber schon allein mit diesen Zahlen hat das Büro der ILO auf den gigantischen Strukturwandel hinweisen können, der auf eine Welt ohne Waffen zukäme. In der Bundesrepublik werden 4,7 Prozent aller gewerblichen Arbeitsplätze von der Rüstungsindustrie gestellt, in den USA 4,2 Prozent und in Frankreich sogar 5,5 Prozent.Der Bericht zeigt, daß der militärische Anteil in der Luft– und Raumfahrtindustrie besonders hoch ist. Im neutralen Schweden beträgt er 47 Prozent, in den USA 40, in Griechenland und Finnland 35, in Belgien 33, in Italien 27 und in Frankreich 25 Prozent.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen