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IG Metall: Investoren absichern!

Osnabrück (dpa) - Die IG Metall hat die „unerträgliche Ungewißheit“ für westdeutsche Investoren in der DDR scharf kritisiert. In einem Interview beklagte der stellvertretende IGM-Vorsitzende Zwickel, daß bis heute die finanzielle Lage und die Marktsituation der DDR-Unternehmen völlig unklar seien. „Wer wollte es den bundesdeutschen Unternehmen verübeln, daß sie ihr Geld nicht in ein Faß ohne Boden stecken?“ sagte er. Man könne auch nicht die Unternehmen durch Überstundenabbau und damit Verknappung der Arbeit „in Richtung DDR in Marsch setzen“. Schon jetzt könnten sie dort billiger produzieren. Es mangele nicht an Geld, sondern an klaren Verhältnissen. Angesichts der Liquiditätsprobleme der DDR-Betriebe verlangte Zwickel, Lohnzahlungen notfalls mit Krediten abzusichern. Ein Lohnstopp wäre sinnlos. Nicht die Lohnabschlüsse in der DDR, sondern die falsche Produktausrichtung, mangelnde Produktivität und großer Kreditbedarf mit hohen Zinszahlungen seien die Gründe für die schlechte Finanzlage der Betriebe. Zwickel geht davon aus, daß nach den Wahlen Belastungen auf die Bundesbürger zukommen werden, „die weit über das befürchtete Ausmaß hinausgehen“. Das könnten Steuererhöhungen oder Sonderabgaben sein. Die geplante Vorverlegung der gesamtdeutschen Wahl auf den 14.Oktober sei ein „finanz- und wirtschaftspolitischer Offenbarungseid“.

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