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Hungern hatte Erfolg

■ Streikende Flüchtlinge aus Mahndorf besetzen Awo-Zentrale

Auch am zweiten Hungerstreik-Tag waren die AsylbewerberInnen aus Mahndorf aktiv. Gestern vormittag haben rund 40 Männer, Frauen und Kinder das Büro der Arbeiterwohlfahrt besetzt. „Wir wollen über die Awo Druck auf die Sozialbehörde ausüben“, sagt Orhan Calisir, Sprecher der Flüchtlingsinitiative. Das Konzept ging auf: Am nachmittag hat Erhard Heintze, Leiter der Abteilung Ausländerfragen bei der Sozialbehörde, die Initiative empfangen. Hauptforderung an die Behörde war, daß die Flüchtlingen selbst kochen dürfen.

„So einfach geht das aber nicht“, wehrt Heintze ab. Das bundesweite Asylbewerber-Leistungsgesetz von 1993 ließe „nur wenige landesgesetzliche Möglichkeiten zu“. Flüchtlinge müßten vollverpflegt werden, obwohl es teurer sei. Dennoch will Heintze in der ersten Deputationssitzung im August eine Vorlage einbringen: wenigstens Familien sollen selbst kochen dürfen. Vor allem die Frauen würden durch das Kochen ein „Stück Zufriedenheit und Identität bekommen“.

Ob die Lebensmittel zugeteilt oder Gutscheine ausgegeben werden, wußte Heintze gestern noch nicht. Die anderen Forderungen der AsyslbewerberInnen – ein öffentliches Telefon im Heim, verbilligte Fahrkarten – hätten sie gestern nicht angeprochen. „Kritisch und freundschaftlich“ will Heintze weiter mit den Flüchtlingen diskutieren. ufo

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