■ Soundcheck: Hundhammer
Gehört: Hundhammer. „Ich bin jetzt sentimental und betrunken. Aber ich sage dir trotzdem: Hundhammer sind einfach ein paar Bergedorfer Physiker-Söhne, die die 80er Jahre aufarbeiten“, sagt Gregor Adolf, Gefährte von Felix Knoth bei der Liedertafel Margot Honecker und Mischer bei Knoths eigener Gruppe Hundhammer, nach deren Auftritt am Donnerstag in der Roten Flora. Die Aufarbeitung des vergangenen Jahrzehnts beinhaltete für Hundhammer, „das unbeliebteste Instrument der 80er Jahre“, den DX 7, wieder zum Einsatz zu bringen. Zur Aufführung eines Elektro-Ska in den 90ern schnellte Felix Knoth vor seiner Synthie-Burg wie von einer Tarantel verfolgt hin und her. Zwischendurch gelang ihm exquisites Entertainment: „Für unseren Schlagzeuger Lars Horl habe ich einen Ton abgespeichert, der den Klang seines Namens wiedergibt. Bitte achtet auf das ,Laarrrchchssss Chchoo-hhrrlll' im nun folgenden Stück.“ Die Stücke klangen intensiv, ein wenig gemein und einige Male danach, den Hörer in die Pflicht zu nehmen. Stellenweise irre, wie morphinistische Dichter des Expressionismus beim Vortrag in einer Einkaufsstraße. Wenn dieses Quartett die durch ein Stipendium bedingte Abwesenheit von Felix Knoth überstehen sollte, ist von Hundhammer noch viel zu erwarten.
Kristof Schreuf
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