■ Lexikon: Humboldt-Uni
Über schlechte Zeiten sollte die Humboldt-Universität nicht allzu laut jammern. Schließlich verdankt sie ihre Existenz der Krise Preußens nach der Niederlage gegen Napoleon. Gegründet wurde sie 1809/10 im Zuge der preußischen Reformen von Wilhelm von Humboldt, Direktor der Kultussektion im Innenministerium und Bruder des Naturforschers Alexander von Humboldt. Im Zeichen des Humboldtschen Bildungsideals, der Einheit von Forschung und Lehre sowie der Einsamkeit und Freiheit des Wissenschaftlers wurde sie bald die erste Adresse in Deutsch-
Alexander von Humboldt
land. Ein Ruf nach Berlin galt als Krönung einer akademischen Karriere, über 30 Nobelpreisträger lehrten dort. Der Exodus jüdischer und politisch mißliebiger Wissenschaftler nach 1933 führte zum rasanten Abstieg. Nach Kriegsende folgte ein neuerlicher Aderlaß. Ein Teil der nichtkommunistischen Studierenden und Lehrenden verließ 1948 die Hochschule, um in Dahlem die Freie Universität (FU) zu gründen. Die alte „Friedrich-Wilhelms- Universität“, die seit 1946 einfach „Universität Berlin“ hieß, erhielt 1949 den Namen „Humboldt-Universität“. rab
Wilhelm v. Humboldt Abb: taz
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