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■ VorlaufHübsche Bläschen

Peak Performance, montags bis 7.10., 20 Uhr, arte

Vor kurzem gestand Frank Busemann, Silbermedaillengewinner des olympischen Zehnkampfs, daß er einzelne Disziplinen überhaupt nicht trainiere. Diese Unverkrampftheit, das Unperfekte steht im krassen Gegensatz zu anderen Spitzensportlern und machte aus Busemann einen Medienstar.

Nicht den spannenden Unwägbarkeiten des Sports, sondern den „wissenschaftlichen Grundlagen“ will „Peak Performance“ auf den Grund gehen. Im Bemühen, „die Geheimnisse der weltbesten Spitzensportler“ zu enttarnen, wird sechs Athleten in je einem Kurzporträt vor allem mit der Zeitlupe zu Leibe gerückt. Da fliegen Bälle und Fäuste und gluckern hübsche Blasen durchs Wasser. Aus einem 100-Meter-Lauf, der in Echtzeit zehn Sekunden dauert, wird ein zehnminütiger Showdown. Ähnlich wie in Sportsendungen verdeutlicht diese Ästethik jedoch nicht, sondern verschleiert.

In „Peak Performance“ müssen daher Wörter aufklären: Man sieht Allen Johnson, Olympiasieger über 110 Meter Hürden, in eine Kältewanne steigen, das Gesicht zur Grimasse verzogen – eher ein komischer Anblick. Aus dem Off dann die erklärende Stimme von Johnson: Bei jedem Training erleidet er Tausende von mikroskopischen Muskelfaserrissen. Ohne das Eisbad könnte er am nächsten Tag vor Schmerzen gar nicht trainieren. Zwar ist der Versuch eines tieferen Blicks lobenswert, aber in „Peak Performance“ finden sich auch einige Ärgernisse. Kurz nach Atlanta gesendet, wirkt es schlampig, wenn die Sportler von ihren Olympiavorbereitungen sprechen.

Interessant wird es immerhin beim ehemaligen Golf-Weltranglistenersten Ian Woosnam, der mit Hilfe von Computern und extremer Zeitlupe versucht, seinen Golfschwung zu verbessern. Da staubt zwar auch der Sand in Zeitlupe aus dem Bunker, aber immerhin wird das Spannungsverhältnis deutlich zwischen den Unwägbarkeiten des Sports und den vermeintlichen Exaktheiten der Wissenschaft. Thomas Winkler

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