: Horst Tomayer / Ludwig Wittgenstein
Ein Jahr nach der Beschlagnahme durch die Staatsanwaltschaft entschied das Hamburger Landgericht, daß das Buch „Hirnverbranntes und Feinziseliertes“ von Horst Tomayer im Zinnober Verlag (Hamburg) wieder verbreitet werden darf. Die Anklage hatte dem Autor und seinem Verlag, mit dem Abdruck einer Satire auf das Deutschlandlied den Staat verächtlich gemacht zu haben. Der folgende Strafprozeß endete mit einem Freispruch für beide Angeklagten, weil das Gericht zu der Überzeugung kam, es gäbe „Schlimmeres“ als diese Satire, um den Staat herabzusetzen. Der Staatsanwalt hat Berufung eingelegt.
Zum 100. Geburtstag des Philosophen Ludwig Wittgenstein am 26. April gibt es weltweit viele Veranstaltungen, einige davon auch in seiner Geburtsstadt Wien und ihrer näheren Umgebung. In dem Wiener Haus, das der Philosoph selbst entworfen hatte, eröffnet die Österreichische Nationalbibliothek am 11. April eine Ausstellung mit Werken und Handschriften Wittgensteins, die bis zum 28. Mai zu sehen ist. Auch mehrere Symposien sind geplant. Für den September wird eine große Wittgenstein-Ausstellung in der Wiener „Secession“ vorbereitet. Die Wittgenstein -Gesellschaft wird vom 13. bis zum 20. August zum 14. Mal ihr Symposion in Kirchberg am Wechsel (Niederösterrich) veranstalten, wo der Philosoph als Volksschullehrer tätig war.
Unter dem Titel Mama Makonde laufen noch bis zum 22. April in Dortmund und Umgebung Tanzania-Wochen. Unter anderem gibt es in der Ausstellungshalle des Westfalenparks die Ausstellung „Airport Art“ zu sehen. Die Bezeichnung steht für eine Richtung des Kunsthandwerks, die in Afrika erst mit dem Tourismus aufgekommen ist. Souvenir- und Ethno-Kitsch, der ausschließlich für den Massentourismus in Flug -Handgepäckgröße hergestellt wird. Die Ausstellung greift einige Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu diesem Thema exemplarisch heraus. Außerdem im Rahmen der Tanzania -Wochen: weitere Ausstellungen, Diskussionsveranstaltungen, Filmabende etc. Auskünfte: 0231/542-25177.
Vom 8. bis 22. April finden in Köln die 2. Sappho-Rosa Kulturtage statt. Lesungen, Cabaret, Chanson, Ausstellungen, Bälle. Auskünfte: Schwulen- und Lesben-Zentrum Schulz 0221/520206.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
