: Honeckers Schwarm?
Berlin (taz) - Die DDR als Exil für ausgestiegene RAF -Mitglieder - das war Wunsch und Wille in der Führung des früheren SED/CDU/LDPD-Staates. Der ehemalige Staats- und Parteichef Erich Honecker habe „eine Art schwärmerischer Liebe“ für die aus der antiautoritären Bewegung hervorgegangene RAF entwickelt, schreibt der 'Spiegel‘ unter Berufung auf einen nicht genannten „Ex-Politbürokraten“.
Nach Aussagen dieser Quelle habe Ex-Stasi-Chef Erich Mielke die Anweisung von Honecker bekommen, für die westdeutschen Guerilleros a.D. zu sorgen, ihnen Heim, Arbeit und eine neue Identität zu beschaffen. Auch habe man die militanten Übersiedler aus der Bundesrepublik als „schlafende Hunde“ betrachtet, die sich, so der 'Spiegel‘ weiter, „bei Bedarf trefflich zur Destabilisierung der verhaßten BRD einsetzen ließen“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen