: Holocaust geleugnet
■ Rechtes Flugblatt kursiert an der Uni
„Der Holocaust kann nicht das größte menschliche Verbrechen gewesen sein“, „Anfang der sechziger Jahre stellten sich die Menschengaskammern in den KZs auf Reichsboden als Schwindel he-raus“ und in Ausschwitz habe es Gaskammern nur zur „Vernichtung typhuserregender Kleiderläuse“ gegeben. Diese und ähnliche Theorien verbreitete ein Flugblatt mit dem Titel „Revision“ an der Universität Hamburg. Es lag vor wenigen Tagen im Flügelbau West im Fachbereich Rechtswissenschaften. In der Bibliothek und im Café Libresso hatten die Holocaust-Leugner die Faltblätter ausgelegt.
„Hamburgs Aktive JurastudentInnen“ im Fachschaftsrat Jura fordern den Uni-Präsidenten auf, Strafantrag wegen Volksverhetzung gegen Unbekannt zu stellen. Es sei nicht das erste Mal, dass rassistische und faschistische Publikationen am Fachbereich auftauchten. „Regelmäßig verteilt die neonazistische Burschenschaft Germania zu Semesteranfang ihre Hochglanzbroschüren auf dem Campus.“ Außerdem wünschen sich die StudentInnen eine Veranstaltung mit Verfolgten des Naziregimes.
Hartmut Halfmeier, leitender Verwaltungsbeamter, sagt dazu: „Selbstverständlich werden wir Strafantrag gegen Unbekannt stellen.“ Er nannte das Flugblatt eine „schändliche Einlassung“ und versprach: „Die Universität unternimmt das ihr Mögliche.“ san
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