: Holbrooke soll's richten
■ Festnahme von Karadžić möglich
Sarajevo (dpa/taz) – Der frühere amerikanische Chefunterhändler für Bosnien, Richard Holbrooke, hat eine neue Initiative zur Entmachtung des bosnischen Serbenführers Radovan Karadžić gestartet. Holbrooke traf gestern in Sarajevo ein, wo er zunächst mit dem Kommandeur der Ifor-Friedenstruppe sprechen wollte. Heute kommt er mit dem serbischen Präsidenten Slobodan Milošević in Belgrad zusammen. Geplant ist auch eine Begegnung mit dem kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman. Gestern morgen war Holbrooke in Brüssel mit Nato- Generalsekretär Javier Solana zusammengetroffen: „Die Nato gibt uns volle Unterstützung bei unserer Mission“, sagte Holbrooke bei seiner Ankunft in Sarajevo. Auch Solana habe den Rücktritt Karadžić' von allen Ämtern gefordert. Holbrooke wollte sich nicht zu der Frage äußern, ob die Ifor Karadžić mit einer Militäraktion festnehmen soll. Eine solche Operation wird nicht mehr völlig ausgeschlossen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen