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Hohe Preise gegen Wassermangel

■ FAO ruft zu sparsamerem Umgang auf / Insbesondere die Landwirtschaft muß effizienter werden

Rom (AP) – Eine Erhöhung der Wasserpreise als wirksames Druckmittel zum sparsamen Umgang der Menschheit mit den knappen Vorräten an Süßwasser hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gestern gefordert. Sie betonte in ihrem Jahresbericht, die Landwirtschaft als größter Verbraucher müsse in Zukunft mit weniger Wasser mehr Nahrung erzeugen.

Wasserknappheit und der Mißbrauch dieser knappen Ressource bedrohten eine umweltfreundliche Entwicklung, meint die FAO: „Die Konkurrenz um Wasser zwischen der Landwirtschaft, der Industrie und den Städten hat sich in vielen Ländern bereits als entwicklungshemmend erwiesen.“ FAO-Generaldirektor Jacques Diouf sagte: „Wasser ist wertvoll und muß dementsprechend – auch von der Landwirtschaft – genutzt werden, um zu gewährleisten, daß es auch morgen genügend Trinkwasser gibt.“ Die Landwirtschaft verbraucht der FAO zufolge mit rund 70 Prozent weltweit das meiste Wasser. Auf die Industrie entfallen 21, auf private Haushalte sechs Prozent. Die Organisation schätzt, daß in den nächsten 30 Jahren 80 Prozent des zusätzlichen Nahrungsmittelbedarfs auf bewässerten Flächen erzeugt werden müßten. Bisher gelte die Landwirtschaft als „wenig effizienter und hochsubventionierter Wassernutzer“. 60 Prozent des zur Bewässerung gedachten Wassers ginge verloren, ein Viertel der bewässerten Flächen seien bereits versalzen. Rund 15.000 Kubikmeter Wasser seien nötig, um einen Hektar Reis zu bewässern. „Mit der gleichen Menge läßt sich für drei Jahre der Wasserbedarf von 100 Nomaden und 450 Tieren decken; oder für vier Jahre der Bedarf von 100 Bauernfamilien; oder für zwei Jahre von 100 in der Stadt lebenden Familien.

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