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■ Bündnisse gegen den KönigHohe Hürden für die Oppositionsparteien

Achtzig Sitze im neu zu wählenden Unterhaus des Sabor, des kroatischen Parlaments, werden durch das Verhältniswahlrecht bestimmt. Es existiert eine Fünfprozentklausel, bei Parteienbündnissen liegt die Klausel bei acht bzw. elf Prozent (wenn zwei bzw. drei Parteien ein Bündnis bilden). 28 Sitze werden in Direktwahl vergeben. Zwölf Sitze werden durch im Ausland lebende Kroaten gewählt. Sieben Sitze sind an die in Kroatien lebenden Minderheiten vergeben, drei dieser Sitze sind für kroatische Bürger serbischer Nationalität reserviert.

Die regierende „Kroatisch- Demokratische Gemeinschaft“ (HDZ) von Präsident Franjo Tudjman hat ernsthafte Konkurrenz bekommen: Die Volkspartei und die Kroatische Bauernpartei haben sich auf Landesebene zu einem Wahlbündnis zusammengeschlossen. Ein ähnliches Wahlbündnis bilden auch die Dalmatinische Aktion und die Sozialdemokratische Union (SDU). Völlig allein tritt die HND des letzten jugoslawischen Präsidenten und HDZ- Dissidenten Stipe Mesić an – mit wenig Aussichten auf Erfolg.

In Rijeka, Varazdin, Porec In der Nationaltracht für die RegierungFoto: M. Limberg

und einigen anderen Wahlkreisen können eigens zu dem Zweck, die Zweidrittelmehrheit der HDZ zu verhindern, geschaffene Wahlbündnisse aus Liberalen, der Kroatischen Bauernpartei (HSS), des Istrischen Demokratischen Rats (IDS), der Dalmatinischen Aktion (DA), der Kroatischen Volkspartei (HNS) und auch der Kroatischen Partei des Rechts (HSP) auf Direktmandate hoffen.

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