Kommentar (s.S.37): Hoffnungsträger
■ Den Nashörnern die Zukunft
Vulkan – Verschuldung – DASA – die Zeiten sind nicht gerade dazu angetan, Optimismus bei den BremerInnen zu wecken. Ganz im Gegenteil. Nichts ist rarer als Hoffnung in unserer kleinen Stadt. Wenn, ja wenn da nicht ein Trupp unbeugsamer Pökse wäre, die sich partout nicht unterkriegen lassen wollen. Achtung: Sie lesen einen Liebes-Kommentar, und verdient haben sich den die Nashörner – und nicht zu vegessen die Nashorn-Eltern und -LehrerInnen.
Daß GrundschülerInnen Fünfen und Sechsen schreiben, um mit ihren behinderten Kumpels in einer Klasse bleiben können. Daß sie vorerst gewinnen, dann aber doch noch auseinandergerissen werden sollen – und nicht etwa aufgeben, sondern weiterkämpfen. Phantasievoll und rührend, wie es phantasievoller und rührender kaum sein könnte. Dafür sollen sie geliebt werden, allesamt.
Ob sie am Ende Henning Scherf&Co. rumkriegen oder nicht – was diese Kinder in ihrer Schulzeit gelernt haben, das gehört zum Kostbarsten, was man überhaupt lernen kann. Diese Nashörner, das sind die Hoffnungsträger, die so selten geworden sind in dieser Stadt.
Einen großen Wunsch frei? Den Nashörnern die Zukunft! Noch einen kleinen? Laßt diese Kinder beisammen!
Jochen Grabler
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