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■ beiseiteHoffnung

Nach der Entscheidung des Russischen Föderationsrates, die sogenannte Beutekunst zum nationalen Eigentum zu erklären, setzt der Berliner Senat nun ganz auf Präsident Boris Jelzin. Wie bereits mehrfach gemeldet, kann nur noch er das Inkrafttreten des fraglichen Gesetzes durch sein Veto verhindern. Ungeachtet der Entscheidung des Föderationsrates fordere Berlin auch weiterhin die Rückgabe seiner Kulturschätze, erklärte Senatssprecher Michael-Andreas Butz. Die aus Berlin verbrachten Kunstwerke, wie beispielsweise der Schatz des Priamos, gehörten hierher und müßten an die Berliner Museen zurückgegeben werden. Optimistisch sieht die Stiftung Preußischer Kulturbesitz der Lösung des Problems entgegen. Stiftungspräsident Werner Knopp sagte, das Gesetz nutze zwar niemand und schade sehr, dennoch sei er hoffnungsfroh, daß es „relativ schnell“ zu einer einvernehmlichen Regelung kommen werde. Ein mögliches Veto Jelzins, wenn auch nur mit aufschiebender Wirkung, hätte auf jeden Fall sein Gewicht, so Knopp, der auch meinte, daß die völkerrechtliche Lage nicht durch ein innerstaatliches Gesetz beeinflußt würde: „Die Ansprüche der Eigentümer werden dadurch nicht berührt.“

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