: Höchste Zeit
betr.: „Schwarz und trotzdem blass“ („Die Prouds“), taz (Flimmern und Rauschen) vom 14. 6. 03
Höchste Zeit ist es nicht für die Serie – höchste Zeit ist es, sich mit afroamerikanischer, afroeuropäischer oder afrikanischer Kultur ernsthaft zu befassen, nicht nur wenn es gerade passt. Und in diesem Beispiel der schwarzen Trickfilme passt es nicht. „Die Prouds“ sind nicht ein Start in den erfolgreichen, animierten Film – sie sind, wenn überhaupt, eine neue Episode. Interessierte man sich langfristig für diese Entwicklung, hätte einem nicht „Little Bill“ (produziert von Bill Cosby) entgehen können (bei nickelodeon junior: www.nickjr.com). Auch schwarze Familie, in einer Mittelklasse-Vorstadt spielend, authentisch und sogar intelligent und witzig – zu sehen in Kinderprogrammen über Satellit auch außerhalb Amerikas wie zum Beispiel in Afrika. Dass solche animierten Filme oder andere Produktionen (auch von anderen Minderheiten) nicht im deutschen Fernsehen zu sehen waren, heißt nicht, dass es sie nicht gibt. Wäre nicht eine Frage interessanter als Rezensionen zu schreiben: Warum kommen hier gewisse Sendungen – und vor allem die besseren – gar nicht erst an?
SHAWN BUCHANAN, Washington, DC, USA