: Höchst unseriös
betr.: „Auch die Lehrer wollen weniger arbeiten“, taz vom 11. 7. 03
Die GEW tut gut daran, ihr Veto gegen den Tarifabschluss für den Berliner öffentlichen Dienst einzulegen.
Im Februar wurde die Unterrichtsverpflichtung der Lehrer um durchschnittlich 10 Prozent angehoben. Schultypabhängig sind wir damit seit 1990 bei einer Arbeitszeitverlängerung von 20 bis 30 Prozent angekommen. Ein Berliner Lehrer hat heute eine höhere Pflichtstundenzahl als zu Zeiten von Kaiser Wilhelm selig: ein beschäftigungspolitischer Unsinn, der seinesgleichen sucht. Als Ausgleich für die verordnete Gehaltskürzung jetzt lediglich zwei der drei kurz zuvor (doch nicht etwa mit böser Absicht?) eingeführten „Präsenztage“ großzügigerweise wieder zu erlassen, ist zudem höchst unseriös. […] JOACHIM KOSCHINSKI, Tiergarten