piwik no script img

Hochachtung

■ betr.: "DDR ist kein Pleitier, der den Konkurs unterschreibt", taz vom 30.3.90

Betr.: „DDR ist kein Pleitier, der den Konkurs unterschreibt“ vom 30. 3. 90

Meine Hochachtung gilt diesem stilistisch wie auch inhaltlich überzeugenden Beitrag von Jens Reich. Nur: Schimmert in vielen Sätzen nicht schon wieder der liebevolle Träumer durch? Hat der kluge Kopf des Neuen Forums nicht die (unheilvollen) Zeichen der Zeit erkannt, die spätestens seit der Abkanzelung von Modrow und seiner Gefolgschaft Mitte Februar in Bonn tagtäglich immer deutlicher Kontur annehmen? Den Bütteln des Kapitals wird man gewiß nicht so leicht beikommen können wie den Kleingeistern aus der ehemaligen SED-Altherrenriege. Es hat sogar den Anschein, als ob sich die Potentaten um den „Enkel Adenauers“ nach jedem aufgedeckten Skandal noch stärker zusammenschweißen. Wenn es denn in spe überhaupt eine Chance gibt, das ungebremste Machtkarussell zu stoppen, so sind das starke und wirkungsvolle Aktionen von Bürgerbewegungen. Aber bis die konsensfähig sind, werden wir wohl weiter auf Godot warten!?

Andreas Otto, Rüdersdorf

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen