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Hiobsbotschaft vom Arbeitsmarkt

■ Zahl der Erwerbslosen in Hamburg bleibt unverändert hoch

Die Arbeitslosenzahlen sind im September in Hamburg im Vergleich zum Vormonat unverändert geblieben. In Schleswig-Holstein ging die Quote leicht zurück. Die Entwicklung sei „enttäuschend“, findet der Präsident des Landesarbeitsamtes Nord, Georg Fiedler. Der Septemberrückgang sei im Vergleich zu früheren Jahren deutlich schwächer ausgefallen, zahlreiche Betriebe und Verwaltungen deckten ihre Auftragsspitzen zur Zeit mit dem bestehenden Personalstamm ab und verzichteten auf zusätzliche Einstellungen.

In Hamburg stagniert die Arbeitslosenzahl unverändert bei 78.100. Das entspricht einer Quote von 9,5 Prozent. Im Durchschnitt der alten Bundesländer fiel die Quote dagegen um 0,1 auf 8,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Arbeitslosenstand in Hamburg um 11,1 Prozent.

In Schleswig-Holstein ist die Arbeitslosenquote im September um 0,2 auf 7,6 Prozent gesunken. Damit waren im vergangenen Monat noch 96.000 Personen ohne Arbeit. Von der Konjunktur, die im Jahresverlauf an Fahrt verloren habe, gingen nur noch schwache Impulse auf den Arbeitsmarkt aus, sagte Fiedler. Beschäftigungs- wie Arbeitslosenniveau bewegten sich auf dem Stand des Vorjahres.

Als „Hiobsbotschaft“ bezeichnete die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) diese Zahlen. „Anstelle des ursprünglich erwarteten Rückgangs ist die Arbeitslosigkeit bereits wieder höher als vor Jahresfrist“, sagte die stellvertretende DAG-Vorsitzende Ursula Konitzer gestern in Hamburg. Gründe dafür seien die „Schwäche der Konjunkturerholung und die zur Unzeit erfolgten Sparmaßnahmen“ bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik. dpa

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