: Hiob hinterlässt blutige Spuren
Tobias O. Meißners gigantisches Projekt findet heute seine Fortsetzung. In der Verbrecherversammlung stellt der Autor aus Nordneukölln heute den zweiten Teil seines auf 50 Jahre angelegten Romanzyklus „Hiobs Spiel“ vor. „Traumtänzer“ heißt die Fortsetzung der Geschichte um den Berliner Maler Hiob Montag, der einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat: Gewinnt Hiob das Spiel, beherrscht er die Welt, wenn nicht, fällt er dem Bösen anheim. Um genügend Punkte in dem Spiel zu sammeln, muss Hiob in abscheuliche menschliche Existenzen vordringen: In der kolumbianischen Müllstadt Barranquilla befreit er vor sich hinvegetierende Menschen aus einer Irrenanstalt, in Berlin eliminiert er eine Teufelssekte, im ländlichen Bayern der Vergangenheit soll er einen Axtmörder aufhalten. Und in jeder Spielrunde geht es brutaler zu. Szenen, in denen Menschen geschlachtet, geschändet und verstümmelt werden, häufen sich. Nichts für schwache Nerven also ist Tobias O. Meißners Roman, und in „Traumtänzer“ wird es wohl nicht weniger brutal zugehen.