: Hineinstürzen in Schwarz-Grün
betr.: „Stoiber bleibt Kanzlerkandidat“, taz vom 5. 2. 04
Herr Bollmann, Ihre Schlussfolgerung scheint mir doch eher etwas vorschnell zu sein. Sie schreiben (sinngemäß): „Man darf nicht über Schwarz-Grün reden, sondern man muss es einfach machen.“ Diese Politik der vollendeten Tatsachen, des sich-Hals-über-Kopf-in-etwas-Hineinstürzens ist wohl kaum geeignet, um einen konstruktiven Beitrag zur politischen Kultur dieses Landes zu tun.
Es scheint mir außerdem einigermaßen unvorstellbar, dass eine alternative Partei mit einer Großunternehmerpartei gemeinsame Interessen haben und verfolgen könnte. Sie können dies an der vor fast vier Jahren geplatzten New-Economy-Blase selbst in Augenschein nehmen. Da wurden alternative Ideen von den etablierten Großbanken aus Gründen der üblichen Profitgier völlig überdimensional aufgeblasen und als das neue Dogma der Wirtschaft verkauft. In der Denkweise der CDU und der dort vertretenen Lobbys gibt es halt keine „Denkwiesen“; gibt es keine menschengerechte kreative Entwicklung. Letztlich geht es denen nur ums Geld.
RONALD M. FINKE, Hamburg