: Hilfe für GUS-AKWs
■ Bonn will Stillegung von maroden Reaktoren forcieren
Frankfurt (ap) — Die Bundesregierung will gemeinsam mit anderen westlichen Staaten den GUS- Republiken bei der Stillegung ihrer Atomkraftwerke helfen.
Bundeswirtschaftsminister Jürgen Möllemann (CDU) forderte gestern Modernisierungshilfen für die Republiken der GUS, die Atomkraftwerke des Tschernobyl- Typs betreiben. Im Deutschlandfunk sagte er, je eher die Reaktoren stillgelegt werden könnten, desto besser.
Auch Bundesumweltminister Klaus Töpfer sprach sich erneut gegen eine Nachrüstung aus. In einem Interview der 'Augsburger Allgemeinen‘ (Donnerstagausgabe) sagte er über die 15 noch am Netz befindlichen Reaktoren des Tschernobyl-Typs: „Genehmigungsfähig wären die Kernkraftwerke bei uns alle nicht.“ Bislang lägen ihm allerdings keine Hinweise vor, daß bei dem Störfall in Sosnowi Bor bewußt abgewiegelt worden sei. Auch die finnische Umweltministerin habe bestätigt, so Töpfer, daß die Meßergebnisse identisch mit den russischen Angaben seien.
Der CDU-Abgeordnete Ost meinte dagegen im Südwestfunk, daß eine Abschaltung der unsicheren Reaktoren keine Lösung wäre, da es für die Energieversorgung der Staaten keine Alternative gebe. „Man kann nicht einfach Strom aus dem Westen in den Ostblock liefern, da gibt es unterschiedliche technische Systeme.“ Notwendig sei eine Verbesserung der Sicherheit.
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