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Hildebrandt zur Rückkehr bereit

Berlin (epd/taz) — Trotz aller Meinungsverschiedenheiten mit dem Rundfunkbeauftragten Rudolf Mühlfenzl ist der von ihm entlassene stellvertretende Rundfunkintendant Jörg Hildebrandt bereit, „schnellstmöglich in die Leitungsarbeit des Funkhauses Berlin zurückzukehren“. Dies betonte Hildebrandt in einer letzte Woche in Berlin veröffentlichten Stellungnahme. Voraussetzungen dafür seien seine Wiedereinsetzung als stellvertretender Intendant, „die Gewißheit einer gedeihlichen Zusammenarbeit“ mit Mühlfenzl, sowie die Berücksichtigung der Umschulungsmaßnahmen der Intendanz. Wie Hildebrandt betont, lägen die eigentlichen Reibungspunkte auf politischer Ebene und wiesen weit über persönliche Verständigungsschwierigkeiten hinaus.

Indessen hat der Rundfunkbeauftragte sechs Regionalbeauftragte ernannt, die die technische und personelle Reorganisation der in den neuen Ländern bestehenden Betriebsteile der Einrichtung koordinieren. Es sind ausschließlich Mitarbeiter seines Stabes: Für Sachsen Ronald Frohne, für Thüringen Donald McLoughlin, für Sachsen-Anhalt Roland Tichy, für Mecklenburg-Vorpommern Volkram Gebel, für Brandenburg Rolf Markner und für Gesamtberlin Helmut Haunreiter. Ziel sei es, „auf diese Weise in den Ländern funktionsfähige Keimzellen aufzubauen, denen sich bei Bedarf die jeweiligen Landesregierungen zur Errichtung neuer Rundfunkanstalten bedienen können.“

Indessen wächst in Berlin-Brandenburg und im Nordosten die Sorge, daß der soeben gegründete Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) auf die Veräußerung eines Teils der ehemaligen DDR-Rundfunkzentrale drängen könnte, um mit dem Erlös den Aufbau einer Mehrländeranstalt zu finanzieren. Vor dem Medienausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses hat Rudolf Mühlfenzl solche Befürchtungen allerdings zurückgewiesen: Er sagte zu, daß unter seiner Regie nichts von der Rundfunkeinrichtung verkauft werde, „außer dem, was in der Tat überflüssig ist“. In bezug auf die beiden Hörfunkprogramme Jugendradio DT 64 und Radio Aktuell blieb er jedoch eine Antwort schuldig. In einem Gesamtkonzept für die „Einrichtung“ hatte Mühlfenzl eine Privatisierung der beiden Kanäle vorgeschlagen. Die Staatskanzleichefs hatten diesem Plan aber aus formalrechtlichen Gründen eine Absage erteilt. Beiden Programmen droht jetzt eine Einstellung zu Ende September.

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