piwik no script img

Heute in New York...

■ Auf einem Flugzeugträger beginnt Versteigerung von 300 Mauerteilen / Künstler haut Friedenstaube in DDR-Beton

Auf einem ausgedienten Flugzeugträger im Hafen von New York beginnt heute die Versteigerung der Berliner Mauer. Vor den Kamera-Augen von Reporterteams aus aller Welt wird der amerikanische Künstler Peter Max (geborener Berliner) in ein Segment eine Friedenstaube meißeln. Der „befriedete“ Beton kommt dann als „Musterstück“ in sein Atelier, berichtete gestern Thomas Blake der taz aus New York. Blake arbeitet normalerweise in Berlin als Journalist für US-Medien - jetzt erledigt er von einem New Yorker Hotel aus die Pressearbeit für drei Firmen, die die insgesamt 300 großen und kleinen bunten Teile der Mauer in den USA verkaufen und versteigern werden. Die verdienten Dollars sollen dem Gesundheitswesen in der DDR zugute kommen. Bisher sind in „NY“ erst zwei Mauerteile angekommen. Der restliche Teil schwimmt zur Zeit noch auf Schiffen über den Atlantik. Wann sie ankommen, und wo sie versteigert werden, wußte Blake gestern noch nicht. Er wollte auch nicht schätzen, welche Summe für den „guten Zweck“ zusammenkommen werde. Die konvertierbaren US-Noten fließen erstmal in die Kassen des „VE Limex Bau-Export -Import“, eine Ostberliner Außenhandelsfirma, die den Verkauf eines Teils des 166 Kilometer Ex-Schutzwalles organisiert.

diak

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen