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Heute im Sendesaal

■ Adriana Hölzky

Heute im Sendesaal

Adriana Hölszky

Wer sich schon einmal gefragt hat, warum die sogenannte Neue Musik sperrig und unharmonisch klingt, kann diese Frage heute an die richtige Adresse stellen: Radio Bremen hat zu seinem „Bremer Podium“ diesmal Adriana Hölszky eingeladen. Vor dem abendlichen Konzert bietet ein Workshop Gelegenheit, sich mit der vielfach ausgezeichneten Komponistin (Jg. 53) zu unterhalten, deren bislang größter Erfolg übrigens 1989 die Oper „Bremer Freiheit“ über die Giftmörderin Gesche Gottfried gewesen ist.

„Adriana Hölszky schreibt schwierige, widerspenstige Partituren, unangepaßt und alles andere als modisch. Der Hörer wird provoziert, gestört, es wird ihm auf die Nerven gegangen, an die Nieren“, sagte Hans Werner Henze über seine Kollegin. In der Tat fehlt ihren Kompositionen alles Festgelegte: Instrumente klingen wie Stimmen, Sänger haben Intrumente zu bedienen; die Stücke bestehen aus einer Vielfalt von Klangfarben, kurzen Motiven und Überlagerungen. Was im ersten Moment wie ein wuselnden Vielerlei klingt, ist aber Ton für Ton auskomponiert. Dabei bringt sie selbst den Klang in Bewegung: Die Musiker spielen verteilt im Raum, und die Klänge des einen Instruments werden ans nächste weitergereicht. Das Ergebnis läßt sich natürlich von keiner Aufnahmetechnik festhalten. Man muß schon mittendrin sitzen. Wilfried Wiemer

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