: Heute Verhandlungsbeginn?
■ Mexikos Zapatistas erfüllten Bedingungen
Mexiko-Stadt /Berlin (AFP/taz) – Wenn es nicht bald zu direkten Verhandlungen zwischen den bewaffneten Aufständischen der Zapatistischen Nationalen Befreiungsarmee (EZLN) und der Regierung kommt, „dann knallt es hier“ – darüber sind sich BeobachterInnen einig. Denn mit der Freilassung des von den indianischen Aufständischen seit Anfang Januar gefangengehaltenen Ex-Gouverneurs von Chiapas, Absalón Castellanos, am Mittwoch sind nun von seiten der Guerilla alle Vorbedingungen erfüllt, um einen Verhandlungstermin anzuberaumen. Und auch in anderen Regionen des Landes gärt es. So kündigte eine Indianerorganisation im Bundesstaat Guerrero einen Fußmarsch von über fünfhundert Indigenas in die Hauptstadt an, um ihre Solidarität mit dem Aufstand in Chiapas zum Ausdruck zu bringen.
Noch gestern wurde die Bekanntgabe des Gesprächstermins erwartet – viele rechneten damit, daß die Verhandlungen bereits am heutigen Freitag beginnen könnten.
Es sieht zunächst auch so aus, als ob die Regierung den Sicherheitsbedenken der Guerilla Rechnung tragen würde. Die Sorge der Aufständischen gilt Teilen des mexikanischen Militärs, die bereits mit den Bombardierungen und Menschenrechtsverletzungen Anfang Januar bewiesen hatten, daß sie wenig Interesse an einer friedlichen Lösung haben. So forderte die EZLN einen „menschlichen Sicherheitsgürtel“ aus JournalistInnen und MitarbeiterInnen von Nichtregierungsorganisationen. Über dreihundert VertreterInnen dieser Organisationen warten derzeit in San Cristóbal de las Casas auf die Bekanntgabe des Verhandlungstermins. pkt
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