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■ Das PortraitHerr K.

Israels Geheimdienstchef Montage: Volker Derlath/taz

Der Chef des israelischen Sicherheitsdienstes Schabak ist am Montag zurückgetreten. Der 45jährige ist bisher in Israel nur als „K.“ bezeichenbar. Wie alle seine Vorgänger und Kollegen, die an der Spitze der anderen israelischen Geheimdienste stehen, durfte er nicht beim Namen genannt werden und auch kein öffentliches Antlitz haben. Erst nach seinem Rücktritt ist es den Medien erlaubt, die retouchierte Figur des hochgewachsenen K. zu zeigen – sogar die Anfänge seiner Glatze von hinten.

Er soll einige Jahre in der Sicherheitsabteilung des Außenministeriums außerhalb der Grenzen Israels tätig gewesen sein und diente später beim Schabak als Chef der Abteilung für politische Subversion von Juden und Arabern in Jerusalem. Seine Magisterarbeit soll er zum Thema „Ideologische Verbrechen seitens rechtsextremer Israeli“ geschrieben haben.

Die von der Regierung eingesetzte staatliche Untersuchungskommission zur Ermittlung der Umstände der Ermordung von Premier Rabin beschäftigt sich immer noch intensiv mit der Rolle des bisherigen Schabak- Chefs K. Er und einige seiner führenden Untergebenen waren bereits vor drei Wochen offiziell von dieser Kommission gewarnt worden, daß sie wahrscheinlich schuldig gesprochen werden. Deshalb erschien er zu den weiteren Sitzungen der Kommission nur noch in Begleitung seines Rechtsberaters. Nach Aussage von Vertrauten des K. war der Schabak- Chef höchst unzufrieden mit der Untersuchungskommission, die sich seiner Ansicht zu sehr für seine anderen Angelegenheiten interessierte.

Gleich nach der Erschießung Rabins vor dem Tel Aviver Rathaus hatte K. das Versagen des internen Sicherheitsapparats für das Gelingen des Mords verantwortlich gemacht. Sein Angebot, den Posten aufzugeben, lehnte Peres damals noch ab.

Der jetzt angenommene Rücktritt folgt nur wenige Tage nach der in Israel als großer Schabak-Erfolg gefeierten „Exekution“ des lang- gesuchten Sprengstoffexperten Ajash der palästinensischen Hamas-Bewegung im Gaza. Daher schien der Augenblick für einen ehrenvollen Abtritt des erst im vergangenen Jahr neu eingesetzten Schabak-Chefs K. jetzt günstig. Fast alle israelischen Parteiführer haben ihm gleich ihr volles Vertrauen und höchstes Lob ausgesprochen: Sie alle hoffen jetzt, daß er auch in Zukunft wichtige Staatsämter bekleiden wird. Amos Wollin

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