: Herkunftskontrolle -betr.: Discobesuch im Stubu
Betr.: Discobesuch im Stubu
Es war ein unschuldiger Montag. Ich gehe mit einem Freund schwarzer Hautfarbe in die einzige uns bekannte geöffnete Disko – das Stubu. Am Eingang will der Türsteher A.'s Personalausweis sehen. Ich beobachte, wie mehrere Leute heller Hautfarbe ohne Paßkontrolle an uns vorbeigehen. Auf die Frage, ob es wegen seiner Hautfarbe sei, bekomme ich keine Antwort. Einen Moment weiß ich nicht – ist das real oder bin ich plötzlich in einem Film, der in der Nazizeit spielt, gelandet. Schließlich kramt A. seinen Studentenausweis hervor. Nein, ohne Bild. Das geht nicht. Wir gehen. Ihr könnt mir glauben, ich habe eine Weile gebraucht, meinen Freund wieder aufzuheitern. Jedoch wundere ich mich, daß ein Laden mit zum Teil alternativen Publikum sich so etwas erlaubt. Tadjana Bona
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
