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Herborn: War Schalthilfe Ursache?

Frankfurt (ap) - Die Herborner Tanklastzug–Katastrophe ist nach Ansicht von Oberingenieur Gerhard Krause von der Vereinigung der Technischen Überwachungsvereine (VdTÜV) in Essen möglicherweise mit auf die elektronische Schalthilfe des Lastwagens zurückzuführen. Krause, der selbst an den Untersuchungen am Unfallort beteiligt war, sagte am Donnerstag, die Analyse der Unglückszusammenhänge und der Zeugenaussagen lasse auf eine „gewisse Wahrscheinlichkeit“ seiner Annahme schließen. Zeugen hätten beobachtet, daß der Fahrer Probleme mit der Schaltung gehabt habe. Der Unfallwagen war mit der sogenannten „elektronisch–pneumatischen Schaltung“ ausgerüstet. Sie erleichtert es, die 16 Gänge des Getriebes anzuwählen und einzulegen. Die VdTÜV hat vom Bundesverkehrsministerium verlangt, diese Schaltung zukünftig in die Typ–Prüfung für Lastwagen einzubeziehen. Krause zufolge gibt es keine „systematischen oder signifikanten Erkenntnisse“ über etwaige Mängel der elektronischen Schalthilfe. Es bestehe bei diesem System jedoch die Möglichkeit, daß ein Fahrer beim Herunterschalten unbeabsichtigt in den Leerlauf gerate, wenn er versuche, mehrere Gänge zu überspringen. Wie die Firma Daimler– Benz AG am Donnerstag in Untertürkheim mitteilte, deutet aus ihrer Sicht nichts auf eine Mitschuld der Schalthilfe am Unfall hin. Mit dem System habe es bisher nie Schwierigkeiten gegeben. Alle Daimler–Schwerlastwagen mit integralem Antriebssystem seien serienmäßig damit ausgerüstet.

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