■ Soundcheck: Helmet / Caspar Brötzmann Massaker
Heute: Helmet/Caspar Brötzmann Massaker. Ginge es darum, das künstlerische Ausdrucksmittel wechseln zu müssen, so stünden am heutigen Abend wahrscheinlich ein malendes Trio sowie ein Quartett aus sehnig-energischen Steinmetzen in der Markthalle: Brötzmanns Massaker schwänge mit konzentrierter Kraft und freier Linie den breiten Quast über die unebene Leinwand. Vor den Augen der irritiert-gebannten Menge entstünden weitausholende, sich zunehmend verdunkelnde Formen abstrakter und konkreter Elemente, letztendlich zerrisse die Wucht des Pinsels wiederholt das Bild. Daran anschließend würde das Publikum Zeuge, wie sich unter Helmets Händen und Füßen ein unförmiger Steinklotz in kürzester Zeit in eine glattfe geometrische Figur reduzierte, nur manchmal eine weiche Schwingung, ein kleines Ornament erlaubend. Tatsächlich benutzen die sieben Akteure nur das „Jedermensch“-Ausdrucksmittel Bass-Gitarre(n)-Schlagzeug. Die damit gesprochenen, wunderbaren, grundverschiedenen Dialekte sollte ein jeder selbst erfahren.Markthalle, 21 Uhr HV
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