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Heitz gekündigt

Hans Fitze, Intendant des Altonaer Theaters, hat seine Drohung wahrgemacht und dem künstlerischen Leiter Roland Heitz fristlos gekündigt. Dieser dürfe noch seine Inszenierung „Glasmenagerie“, die am 22. Januar Premiere hat, beenden, dann habe er das Haus zu verlassen. Gleichzeitig benannte er den Schauspieler und Publikumsliebling Peter von Schultz als neuen künstlerischen Leiter. Von Schultz, der dem Theater seit 38 Jahren verbunden ist und eigentlich dieses Jahr das Ensemble verlassen wollte, gilt als Integrationsfigur, die den Riß durch Ensemble und Mitarbeiter, der sich im Streit zwischen Heitz und dem Ehepaar Fitze manifestiert hat (taz berichtete), wieder kitten könnte. Ob damit auch die Nachfolge-Frage für Intendant Fitze, der dieses Jahr 91 wird, geklärt ist, bleibt vorerst unklar, da weder Fitze noch Heitz sich zu den Vorgängen äußern wollten. Dramaturg Frank Pinkus, der das Haus verlassen wollte, weil Heitz mit ihm nicht zusammenarbeiten wollte, kehrt in seine Funktion zurück. Heitz, dem Fitze noch vor drei Wochen 350.000 Mark angeboten hatte, wenn dieser „die Macht zurückgibt“, klagt nun gegen die Kündigung, da sie keinerlei stichhaltige Gründe enthält. Damit dürfte die Hoffnung der Kulturbehörde „daß mit dieser Berufung endlich wieder Ruhe in das Theater kommt“ (Pressesprecher Bethge) erstmal zerstoben sein. Montag will sich Fitze auf einer Presskonferenz erklären. tlb

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