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Heiße Ware

■ Zu Fischers geplatztem Dioxin–Deal

Der hessische Umweltminister Joschka Fischer sitzt in der Scheiße. Mittendrin. Sein Versuch, 10.000 Tonnen dioxinhaltige Abfälle in der Steiermark zu entsorgen, ging gründlich daneben. Der Dioxin–Deal ist ein wunderschönes Beispiel für die Widersprüche einer grün–realen Umweltpolitik. Fischer ist - ob er will oder nicht - zum nützlichen Idioten der Chemie–Industrie geworden. Als Umweltminister mit Feigenblatt–Funktion, der weiterge bitteschön - ohne der Natur und grünen Prinzipien zu schaden. Eine Aufgabe, die über kurz oder lang jeden überfordert. Fischer könnte einem fast schon leid tun, wenn er seinen miesen Job nicht mit den altbekannten Politiker–Phrasen verschleiern würde. Dasselbe Gerede vom „furchtbaren Sa Da sei ja nur ganz wenig Dioxin drin, funkte Fischer aus dem hessischen Bunker. So ein klitzekleines Häufchen Dioxin, grün angestrichen und vom charmantesten Minister der BRD verschickt, das kann doch nix schaden! Das fanden offenbar auch die angeheuerten Transport–Firmen, die den österreichischen Behörden den Dioxin–Gehalt der heißen Ware ganz verschwiegen haben. Das allerdings ist schlicht kriminell. Und auch dafür ist Fischer mitverantwortlich. Manfred Kriener

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