: Heikles Thema
■ betr.: „2.500 Leichen erwartet“, taz vom 23. 7. 96
Als dpa-Meldung stand heute in der taz die folgende Aussage: „In der Region Doboj in Nordostbosnien hat eine Gruppe von etwa 200 Muslimen am Sonntag Serben mit Knüppeln und Steinen angegriffen. Die Muslime – überwiegend Frauen – wollten Getötete aus einem Grab bergen.“
Nun heißt es aber zu diesem Vorfall in den anderen Tageszeitungen: „In Doboj ... griff eine Gruppe von 200 Moslems am Sonntag serbische Pathologen an, die Leichen bosnischer Serben aus einem Grab bergen wollten. Die Moslems – überwiegend Frauen – seien mit Knüppeln und Steinen auf die Serben losgegangen ...“
Zwei völlig unterschiedliche Aussagen! Ich möchte Euch wirklich bitten, die Pressemeldungen gründlicher zu lesen. Bei einem solch heiklen Thema ist Genauigkeit unabdingbar! Denn ob Serben oder Mosleme in einem Grab liegen und wer wen am Exhumieren hindert, ist von wesentlicher Bedeutung. Und statt die dpa-Meldung falsch abzuschreiben, hätte ich von der taz erwartet, mal nachzuhaken, was da eigentich genau passiert ist. Warum die Frauen auf die Serben losgingen, was dafür die Hintergründe sind. Christine Buchheit, Bad Honnef
Anm. d. Red.: Die Kritik ist zutreffend. Ich habe die Meldung falsch verstanden oder interpretiert und bitte dafür um Entschuldigung.
Georg Baltissen
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