: Hauptschule weg
SPD legt Eckpunkte für Schulentwicklung vor. KESS-Ergebnisse bei Standortplanung berücksichtigen
Im Groben unterstützt die SPD die Schulentwicklungsplanung des Senats. Doch sie habe den Eindruck, dass sich die Bildungsbehörde mit „qualitativen Fragen nicht befasst“, monierte gestern die Abgeordnete Britta Ernst. Es müssten aber die jüngst vorgelegten empirischen Untersuchungen wie die Grundschulstudie „KESS“ sowie die Studien über die Lernfortschritte (LAU) der 5. bis 9. Klassen in die Planung mit einfließen. Ernst: „Mehr Öffentlichkeit mit dem Umgang dieser Ergebnisse wäre hilfreich.“
So wurde beispielsweise in der LAU-9-Untersuchung festgestellt, dass Hauptschüler, die mit Realschülern zusammenlernen, besser abschneiden als jene, die ab Klasse 7 isoliert sind. Hingegen bringe diese Form für Realschüler keine Nachteile. Die SPD will deshalb eigenständige Hauptschulen „zugunsten integrierter Schulen“ aufgeben.
Ferner fordert sie, die IR-Grundschulen, die Lernbehinderte integrieren, zu erhalten und ein Konzept für diese Methode an allen Grundschulen zu erarbeiten.
Zum Plan der CDU, diese Schulen aufzulösen (taz berichtete), gab es gestern konträre Reaktionen. Während die GAL-Politikerin Christa Goetsch von „kurzsichtiger Klientelpolitik“ sprach, die drohe, ein Stück „lebendige und erfolgreiche Integration an Hamburgs Schulen zu zerstören“, hat die Elternkammer den CDU-Vorschlag begrüßt und mit einem eigenen ergänzt. Demnach soll es 12 bis 15 regionale Förderzentren geben, die direkt der Bildungsbehörde unterstehen.
Kaija Kutter