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Haue für Horchem

■ Ex-Verfassungsschutz-Chef soll Dienstgeheimnis verletzt haben

Auf den ehemaligen Hamburger Verfassungsschutz-Chef Hans Josef Horchem (1969 - 1980) könnte eine Anklage wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses zukommen. Die Hamburger Staatsanwaltschaft erklärte gestern, die Horchem-Memoiren „Auch Spione werden pensioniert“ enthielten etwa zehn Passagen, die „strafrechtlich relevant sein könnten“.

Horchem hatte in seinem Buch Andeutungen über eine Doppelagenten-Tätigkeit des Fußball-Managers von Werder Bremen, Willi Lemke, gemacht, ohne dessen Namen zu nennen. Das Fernseh-Magazin „Buten & Binnen“ (Radio Bremen) fand heraus, daß Lemke gemeint war. Der hatte am Donnerstag eine Tätigkeit für den KGB mit Billigung des Hamburger Verfassungsschutzes Anfang der siebziger Jahre zugegeben.

Die Staatsanwaltschaft wurde aufgrund einer Anzeige der Hamburger Innenbehörde im Juni 1993, nach dem Vorabdruck von Memoiren-Auszügen in einer Hamburger Tageszeitung, tätig. Die Innenbehörde hat zudem ein Disziplinarverfahren gegen Horchem eingeleitet. „Für den Senat war es nicht hinnehmbar, daß ein früherer Leiter des Hamburger Verfassungsschutzes in unverantwortlicher Weise Dienstgeheimnisse offenbart“, heißt es in einem Brief, den Innensenator Werner Hackmann (SPD) gestern an Lemke schrieb. kva/dpa

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