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Archiv-Artikel

HAMBURGER SZENE VON PETRA SCHELLEN Hase und Igel

Wenn ein Gerät nicht funktioniert, kontaktiere ich den Hersteller und ersuche um Reparatur. So geschehen neulich samstags in der Innenstadt. Meine Telefonkarte – ja, die für die wenigen verbliebenen öffentlichen Fernsprecher! – zeigte Leerstand an, aber das konnte nicht sein. Also dachte ich, die Telekommunikations-Leute stecken die mal kurz in diese kleinen weißen Geräte und können gleich sehen, wie viel Euro noch drauf sind.

Ich also in die Filiale bei St. Petri. „Wir haben diese Geräte nicht. Aber die Kollegen in der Spitalerstraße“, sagt der Verkäufer. „Sind nur 300 Meter.“ Naja, die Stadt ist voll und eisglatt. Außerdem sind es 700 Meter. Nach 15 Minuten bin ich da. Dort ist die Stimmung gut: einander tätschelnde Paare unter den Kunden und beim Personal. Ein Verkäufer lehnt, vom Beraten erschöpft, an der Wand.

Endlich bin ich dran. „Nein“, sagt er, „diese Prüfgeräte gibt es nicht mehr. Aber wir schicken Ihre Karte gern ein. Dauert nur sechs Wochen. Wollen Sie eine neue?“ „Nein“, sage ich und tue es dann doch. Ich will eine für zehn Euro, und die ist wohl so selten, dass man sie antiquarisch im Safe verwahrt. Nach nur zehn Minuten ist der Verkäufer zurück und strahlt: „Wir haben nur noch welche zu 50 Euro.“ – „Nein“, brülle ich. „Gibt es keine Alternative?“ – „Klar“, säuselt er. „Sie gehen zur Filiale am Jungfernstieg. Sind nur 300 Meter.“